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johanna artmann

am 1. august 1971 wurde ich in dem kleinen städtchen heek in nordrhein-westfalen geboren. in der schule zeigte ich kaum eine große neigung, mich im kunstunterricht besonders zu engagieren. die bunten kostüme aber, die wir für unsere ab und an stattfindenden schul-aufführungen verwendeten, haben mich total verzaubert. damals konnte ich mir gut vorstellen, später einmal einen beruf in der modebranche auszuüben.

als mich meine eltern zur documenta 7 mitnahmen – ich war damals 13 jahre alt – änderte sich mit einem schlag aber alles. wir drei schauten bei der mittlerweile berühmt-berüchtigten performance „einschmelzen einer goldenen zarenkrone in einen hasen“ von joseph beuys zu. er finanzierte damit die pflanzung von 7000 eichen in kassel. obwohl ich nicht allzu viel von der aktion selbst mitbekam, weil dutzende erwachsene vor mir standen, pfiffen, fotografierten und schmährufe von sich gaben, war ich vor begeisterung außer mir. diese geradezu magische alchemistische prozedur, mittels der kunst aus einer idee gold zu machen und dieses dann in eine ökologische großtat zu verwandeln, beeindruckte mich zutiefst.

auch die damals in kassel vorgestellten „neuen wilden“, allen voran jiri georg dokoupil und walter dahn, faszinierten mich total. einige tage später kaufte ich mir meine erste leinwand, Ölfarben und einige pinsel. seither ist malerei mein „ding“, auch wenn ich immer wieder den einen oder anderen brotberuf ausüben musste.

 

zu sehen:

fliegendegalerie, aumannpaltz 2

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